Wir sind eine selbstorganisierte Initiative, die zum Thema Klassismus und Geld umverteilen arbeitet. Wir bestehen aus einer Handvoll Personen aus Leipzig und Umgebung, die nicht einfach zusehen wollen, wie Menschen in Existenznöten allein bleiben. Deshalb haben wir uns 2020 aufgrund der Corona-Krise zusammengetan, um ein soldarisches Netzwerk aufzubauen und Menschen in finanzieller Not im kleinen Rahmen praktisch zu unterstützen – teils aus eigener Betroffenheit von finanziellen Existenznöten, teils aus Kritik am Neoliberalismus und dem Wunsch, Vereinzelung etwas entgegenzusetzen und teils aus Neugierde, ob Umverteilung von Geld auch ohne emotionalen Bezug zueinander möglich ist.
Seitdem organisieren wir unbürokratische und anonyme Umverteilung von Geld zwischen Menschen, die Bedarf haben und Menschen, die etwas abgeben können. Bei uns melden sich vor allem Menschen, die von Bürgergeld leben, Alleinerziehende, Geflüchtete, queere und trans Personen, Sex-Worker:innen. Wichtig ist uns: Wir wollen wir keine Nachweise über „die Bedürftigkeit“ von Menschen, sondern vertrauen darin, dass Menschen selbst einschätzen können, wann und wie sie Unterstützung benötigen.
Außerdem organisieren wir seit knapp zwei Jahren die Veranstaltungsreihe „money talk – Gespräche über Geld, Klassismus und Tabus“, geben Workshops, sind auf Demos und Aktionen vertreten. Damit versuchen wir Klassismus als Diskriminierungsform gesellschaftlich sichtbarer zu machen, gemeinsam Kritik am kapitalistischen System zu üben und unsere Sicht auf klassistische Strukturen und ihr Zusammenwirken mit anderen diskriminierenden Strukturen zu schärfen. Gleichzeitig geht es uns dabei um ein Enttabuisieren von Themen rund um Geld, um ein Hinterfragen des eigenen erlernten Umgangs mit Geld und der (Neu-)Verknüpfung von Gerechtigkeit, Sicherheit und Solidarität damit.
Wir selbst sind keine Expert*innen zu den Themen und verstehen unsere Arbeit auch für uns als Lernprozess, in dem wir zusammen von und mit den Teilnehmenden und Referent*innen(ver)lernen und an Ideen und Praktiken anknüpfen, die schon eine lange Geschichte haben (mehr dazu unter Hintergrund und Geschichte).
„Bei Geld hört die Freund*innenschaft auf!“ – Für uns nicht! Gemeinsam wollen wir der Vereinzelung entgegenwirken, uns vernetzen, solidarische Beziehungsweisen konstruieren, die über die bestehende neoliberale Ordnung hinauswirken und einen Beitrag leisten, um Klassismus und Armut entgegenzuwirken.
Für eine solidarische Gesellschaft, in der niemand hinten runterfällt!
Für eine Gesellschaft, in der Grundbedürfnisse befriedigt werden können!
Für eine Umverteilung von oben nach unten!
Für ein starkes Netzwerk solidarischer Umverteilung!
Mit uns – Mit euch – Zusammen – Solidarisch!